Von Bergen zum Sami-Markt in Jokkmokk (Schweden) - Abenteuerlandnomaden

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Von Bergen zum Sami-Markt in Jokkmokk (Schweden)
Von Bergen zum Sami-Markt in Jokkmokk (Schweden)

Mittwoch 01.01.2014 Bergen

Nach der langen Silvesternacht schlafen wir aus, frühstücken und gehen am Nachmittag bei trockenem Wetter und zaghaftem Sonnenschein spazieren. Auf unserem Spaziergang entdecken wir  die vielen „Regenschirm-Leichen“ in der Stadt. Sven macht eine Fotoserie mit den zerfetzten Regenschirmen. Ich denke ein Schirm „überlebt“ hier in Bergen nicht lange, viel Regen mit Wind gepaart, das bedeutet für so manchen Schirm den sicheren „Tod“. Nach dem ausgiebigen Spaziergang ohne Regen, machen wir uns einen gemütlichen Abend und geniessen die Wärme unseres Holzofens.

Donnerstag 02.01.2014 Bergen

Am Nachmittag gehen wir in die Tourist Info und fragen nach einem Waschsalon in Bergen und nach Fjordfahrten die zurzeit möglich sind. Die nette Dame empfiehlt uns, die Fjordfahrt im Nærjø- und Auerlandfjord von Gudvangen nach Flåm und die Zugfahrt mit der  Flåm-Bahnen von Flåm nach Myrdal und zurück. Auf der Stadtkarte zeichnet Sie uns den einzigen Waschsalon in Bergen ein. Nach kurzem Smalltalk verabschieden wir uns und besichtigen die Festung von Bergen und die Harkon-Hallen, danach schlendern wir nochmals durch Bryggen. Am Hafen sehen wir eine Pizzeria, „Peppes Pizza“, bei der wir Wind-und Regengeschütz draussen sitzen können. Das Problem, mit Hund darf man nirgends ins Restaurant, und hier können wir mit Clara draussen sitzen. Dass es uns nicht kalt wird, hat es an jedem Tisch warme Schaffelle und Fleece Decken. Wir bestellen uns eine grosse Pizza. Jamy, Jamy ist die lecker und hat auch die gewisse Schärfe. Super, hier haben wir gratis Wi-Fi und einen schönen Blick auf den Hafen und Bryggen. Nach dem fürstlichen Mahl gehen wir zurück zum Auto und machen Peppo für die morgige Abreiste startklar. Morgen steht Wäsche waschen und Rückfahrt nach Odda auf dem Programm.
(Hej Gebi, "Peppes Pizza" ist eine, Pizzeria-Kette die in ganz Norwegen Restaurants hat, da kannst Du auch in Norwegen jeden Sonntag in die Pizze!!!)

Freitag 03.01.2014 von Bergen nach Lønningdal

Nach dem Frühstück fahren wir zum Waschsalon, nach kurzem suchen finden wir Ihn dann auch. Während der Wartezeit, bis die Wäsche fertig ist, machen wir unsere Einkäufe und setzen uns in ein Café zum surfen. Gegen 14.00 Uhr ist alles fertig und wir fahren Richtung Osøyro. Auf dem Weg beginnt es wieder zu Regnen, wie kann es auch anders sein. Wenigstens haben wir die Tage in Bergen kaum Regen gehabt. Von der schönen Landschaft kann man nicht viel sehen, die Wolken hängen immer tiefer und da es eh dunkel wird, suchen wir uns am Samnangerfjorden bei Lønningdal ein Nachtlager. In der Nacht öffnen die Wolken wieder die Schleusen und der Regen prasselt sintflutartig auf unser Kabinendach.

Samstag 04.01.2014  Von Lønningdal nach Odda.

Es scheint, dass die Regenwolken ihren kompletten Inhalt über uns abgeladen haben und weitergezogen sind. Der Himmel ist mit hellen freundlicheren Wolken bedeck und es ist trocken. An den Berghängen und in den Wäldern ziehen noch vereinzelt Nebelschwaden vorbei. Wir fahren Richtung Tysse und dann auf der RV48 zum Hardangerfjord. Also, wir haben ja in der Schweiz auch schmale Strassen, aber hier in Norwegen besteht fast das komplette Strassennetz aus schmalen bis schmalsten Strassen, teilweise gerade so breit wie Peppo, und mit vielen, vielen Kurven. Zum Glück ist das Verkehrsaufkommen sehr übersichtlich. In Tørvikbygd nehmen wir die Fähre nach Jondal, danach fahren wir den Natjonal Touristvege nach Utne und weiter nach Odda. In Odda gehen wir als allererstes zum Postschalter und fragen ob das Paket von Schweden (die Selbstmontage Spikes) endlich gekommen sind. Doch wir haben kein Glück, ich habe schlagartig schlechte Laune, unglaublich, jetzt müssen wir noch länger auf das Schei…… Paket warten. Ich will endlich weiter in den Norden!! Auf dem WoMo-Stellplatz stehen 6 andere WoMo’s, wir stellen uns auf unseren „Stammplatz“ den wir schon seit fast 4 Wochen belegen. Ich bin echt angepisst, am Montag rufe ich in Schweden an, und frag, wo das Paket bleibt. Um mich abzuregen stricke ich an den Socken für Sven weiter. Ich habe mir eine Winterbeschäftigung gesucht, und stricke was das Zeug hält, für Clara habe ich bereits ein Pullover, für mich 2 Paar Socken und  für Sven einen Schlauchschal und bereits 1 Paar Socken gestrickt.

Sonntag 05.01.2014 Odda

Ich hab heute keine grosse Lust früh aufzustehen, wir schlafen aus und gehen am Nachmittag mit Clara spazieren, es bleibt sogar den ganzen Spaziergang trocken und kurz zeigt sich auch mal die Sonne. Als wir zurückkommen, fahren die anderen Wohnmobile gerade vom Platz. So, jetzt haben wir den Platz wieder für uns, so wie in den letzten 4 Wochen. Am Abend planen wir unsere Route Richtung nach Jokkmokk in Schweden, währenddessen stricke die Socken für Sven fertig. Er freut sich, und zieht die mollig warmen Socken gleich an.
Montag 06.01.2014 Odda

Heute rufe ich in Schweden wegen dem Paket an………… keiner da!!!??? Schei……, die haben heute Feiertag, Dreikönigstag. Wieder warten bis morgen. Ächz !!!

Dienstag 07.01.2014 Odda

Anruf in Schweden, endlich, eine Dame meldet sich. Ich erkläre Ihr mein Anliegen, nach kurzer Suche bestätigt Sie mir, dass das Packtet als grosser Brief am 27.12.13 verschickt wurde. Eigentlich sollte der Brief spätestens bis am Donnerstag da sein. Toll, noch länger warten. Super und seit Gestern „Pisst“ es wieder wie aus Kübeln. Ich bin gereizt, Sven und Clara gehen mir lieber aus dem Weg. Nach einem langen Spaziergang kommen sie völlig durchnässt zurück.
Mittwoch 08.01.2014

Odda Regen, warten auf das Packet, ich komme mir vor wie im Film „Warten auf Godo“

Donnerstag 09.01.2014 Odda

Am Nachmittag zum Postschalter, Juhuuuuuuiiiii, das Paket ist endlich da. Meine Stimmung verbessert sich schlagartig wieder.

Freitag 10.01.2014 Odda

Wir wollten früh aufstehen, haben aber voll verpennt. Draussen scheint die Sonne, wir nutzen den Tag um alles zu verstauen und für die Abfahrt Morgen zu richten!! Wasser auffüllen, Port a Porti leeren. Morgen geht es endlich WEITER.

Samstag 11.01.2014 Von Odda über das Vikafjell nach Viksøyri

Lars, der Bruder von Sven hat heute Geburtstag, wir schreiben Ihm eine SMS und gratulieren zum Geburi. Nach dem Frühstück müssen wir nur noch die Asche aus dem Ofen entsorgen und dann geht es endlich los. Unsere Stimmung ist schon viel besser, obwohl es wieder mal regnet, und mit den Schneeketten im Gepäck fährt es sich auch viel entspannter. Wir fahren Richtung Utne und setzten mit der Fähre nach Kvandal über. Auch bei dieser Fähre müssen wir nur den Preis für PKWs bis 6 m bezahlen. (Peppo ist 6.90 m, also eigentlich LKW-Preis) Auf der RV 13 fahren wir nach Voss, bei Vinje sehen wir, dass die Strasse zum Vikafjell geöffnet ist (Normalerweise Wintersperre). Kurz entschlossen fahren wir über das Vikafjell. In strengen Wintern gibt es hier sehr viel Schnee und teilweise Schneeverwehungen von bis zu 8 m Höhe. Wir fahren an Verwehungen von „nur 4 Metern“ vorbei. Super, auf der Passhöhe ca. 987 m  ü.M kommt die Sonne raus, und wir haben eine grandiose Aussicht. Trotz Schnee-und Eisbedeckter Strasse kommen wir mit dem 4x4 gut den Berg hoch. Nach der Passhöhe ändert sich das Wetter wieder Blitzartig und auf den Sonnenschein folgt Nebel, Schnee und Wind. Die Strassenverhältnisse ändern sich wie das Wetter und beim runterfahren besteht die Strasse nur noch aus blankem Eis. Höchste Zeit um die Schneeketten zu montieren. Ruck, Zuck und die Ketten sind montiert, und dann klapp es auch mit der Talfahrt. Unten im Tal, Ketten wieder runter, zum Glück sind das Schnellmontage Ketten. Am Sognefjord in der Nähe von Viksøyri suchen wir uns einen Stellplatz fürs Wochenende. Lars hat uns am Morgen angerufen, leider hat er „Schlechte Neuigkeiten“ von zu Hause. Am Abend reden Sven und ich lange über das was uns gerade sehr beschäftigen. Leider hält das Leben nicht immer nur Gute Überraschungen bereit, von einem Augenblick auf den anderen ist alles anders, und man braucht viel Kraft und Geduld um die Situation zu bewältigen. Die Erinnerungen an Svens Unfall von 2008 werden wieder wach. Es wird uns wieder bewusst, wie schnell das Leben komplett auf den Kopfgestellt werden kann. Deshalb sollte man seine Träume leben, und wir werden wieder in unserem Entschluss zu dieser Reise bestätigt.

Sonntag 12.01.2014 Viksøyri

In der Nacht hat es leicht geschneit, alles ist wie mit Puderzucker überzogen. Die Sonne glitzert durch die Tannen und spiegelt sich im Fjord. Auf der Strasse ist es sehr glatt, unter dem Pulverschnee ist die Strasse vereist. Beim Spaziergang montiere ich meine Spikes. Nach ca. 1 ½ Std. sind wir wieder vom spazieren zurück. Sven geht mit Clara noch etwas weiter, ich bleibe beim Auto. Er macht schöne Fotos vom Sonnenuntergang über dem Sognefjord, gegen 16.00 Uhr ist Sven wieder zurück. Der Sognefjord ist der längste Fjord Norwegens und einer der tiefsten, er reicht 206 Km in das Landesinnere. An der Stelle wo wir jetzt gerade stehen ist er sagenhafte 1347 m tief und die Berge die uns umgeben gehen bis auf 1260 m ü.M. Unglaublich, zwischen den Bergwipfeln und dem Grund des Fjordes liegen 2600 m Höhenunterschied.
Montag 13.01.2014 Von Viksøyri nach Flåm

Nach dem Frühstück fahren wir noch ein Stück am Sognefjord entlang, wir haben Hochnebel aber  gute Fernsicht, überwältigend, diese Berge und der Fjord. Bei uns muss man in die Alpen fahren um solche Berge zu sehen, hier ist man auf Meereshöhe, unglaublich. Die Berge hier sind nicht so schroff, durch die Gletscher abgeschliffen und eher wie ganz grosse Hügel mit Furchen. Durch den leichten Schneefall Gestern zeichnen sich jetzt die Konturen und Furchen, die durch die Gletscher entstanden sind, besonders gut ab. Wir fahren wieder zurück nach Vik, dort sehen wir uns eine der ältesten Stabkirchen Norwegens an, leider ist sie geschlossen, so können wir nur Fotos von aussen machen. Aber nur schon die Holzschnitzereien aussen sind beeindruckend. Auf Bildern in Prospekten sehen wir wie wunderschön das Innere der Kirche sein muss. Wir fahren über das Vikafjell zurück nach Vinje und dann über Gudvangen nach Flåm. Direkt am Fjord finden wir auf einem Park- und Picknickplatz unser Lager für die Nacht.
Dienstag 14.01.2014 Flåm

Am morgen machen wir einen Spaziergang und am Bahnschalter informieren wir uns über die Abfahrtszeiten der  Flåmsbahnen. Da gegen Mittag die Sonne raus kommt, beschliessen wir mit der Bahn um 14.40 Uhr nach Myrdal und wieder zurück zu fahren. Die Flåmsbahnen windet sich auf 20 km, von 2 m ü.M auf  863 m ü.M mit einer Steigung von max. 55‰ das entsprich einem Verhältnis 1:18 auf 20 km. Es gibt mehrere Kehrtunnels und  der kleinste Kurvenradius beträgt 130 m. Das Bahnvergnügen ist nicht ganz billig, pro Person schlagen 400 NOK zu Buche (Hunde gratis). Doch die Fahrt lohnt sich wirklich. Bei der Talfahrt geniessen wir einen schönen Sonnenuntergang in den Schneebergen. Um 16.30 Uhr sind wir wieder in Flåm.

Mittwoch 15.01.2014 Von Flåm nach Gudvangen und Aurland

Nach dem Frühstück fahren wir um 10.30 Uhr mit Peppo die 13 Km nach Gudvangen. Auf dem Fährparkplatz stellen wir Peppo ab und Clara verfrachten wir in die Kabine hinten. Wir wollen mit der Personen Fähre von Gudvangen über Aurland nach Flåm fahren. Clara dürfte zwar mitfahren, aber nur auf dem Aussendeck, und bei den Minustemperaturen wollen wir Ihr das nicht antun. Sie hat es hinten in der Kabine mit der Standheizung schön moggelig warm und für Wasser und Happa Happa ist auch gesorgt. Um 11.45 Uhr legen wir mit der Fähre in Gudvangen ab, unglaublich, diese Landschaft, so übermächtig hier vom Schiff aus. Fjord, Berge, Schnee und der Blaue Himmel mit der Sonne einfach wunderschön. Ein Höhe Punkt jagt den Anderen und die 2 Stunden vergehen wie im Flug. Mit uns auf dem Schiff ist eine Gruppe Asiaten, Koreaner oder Japaner, wir können es nicht genau eruieren. Auf dem Aussendeck ist es trotz Sonne recht kalt. Die Asiaten, teilweise nur in Sommer- oder leichten Turnschuhen und eher leichtem Tenue frieren sich beim typischen asiatischen Fotografieren ( Klick, Klick, Klick, Klick ) den Arsch ab. Beim knipsen, zittern sie wie Espenlaub, jetzt ist auch klar wofür der Bildstabilisator im Fotoapparat gebraucht wird. Um 13.45 Uhr legen wir in Flåm an. Die Fjordfahrt macht hungrig, im Restaurant am Fähranleger essen wir das Tagesmenü "Lacks mit Potteter und Grönsacker" . Schmeckt hervorragend. Die Asiaten essen auch im Restaurant, es ist sehr unterhaltsam die Gruppe zu beobachten. Sie trinken das Bier aus der Hauseigenen Brauerei und versuchen den speziellen Namen richtig auszusprechen, was ihnen kaum gelingt, weil mehrerer „R“ im Namen enthalten sind. Sie amüsieren sich köstlich bei dem Versuch den Namen korrekt auszusprechen. Wir vertreiben uns die Zeit mit lesen von Prospekten und dem beobachten der Asiatischen Reisegruppe. Als die Asiaten von dannen ziehen, kommen wir mit der Bedienung ins Gespräch und erfahren, dass im Sommer bis zu 3 Kreuzfahrtschiffe am Tag hier in Flåm vor Anker gehen. Teilweise sind bis zu 2000 Personen pro Tag hier im Restaurant, auf der Terrasse und im angrenzenden Hotel und der Brauerei. Täglich servieren Sie bis zu 900 Frühstücke und über 400 Mittagessen, von morgens 6.00 Uhr bis um 23.30 Uhr. Wir sind froh, dass jetzt im Winter kaum Touristen unterwegs sind. Unglaublich was hier im Sommer abgehen muss, ich denke die Einwohner von Flåm, (450 Personen), brauchen den Winter und die Ruhe, um Kraft für die neue Saison zu schöpfen. Um 16.20 Uhr nimmt Sven den Bus von Flåm nach Gudvangen, um Peppo und Clara zu holen. Ich warte solange im Foyer des Bahnschalters. Um 17.00 Uhr werde ich gebeten draussen zu warten, der Schalter wird geschlossen. Ich muss noch eine ½ Std. in der Kälte warten, bis Sven kommt. Er erzählt, dass er Clara kurz zum „Biselen“ rausgelassen hat, doch Sie hat beschlossen einen längeren Ausflug zu machen und erst nach einer guten ½ Std. ist Sie zurückgekommen. Wir fahren nach Aurland. Es ist bereits dunkel und wir finden keinen guten Schlafplatz, so beschliessen wir, die schmale Passstrasse bis zum Aussichtspunkt „Stegastein“ trotz Dunkelheit hochzufahren. Zum Glück sind wir mal wieder fasst alleine auf der Strasse unterwegs. Der Parkplatz beim Aussichtspunkt ist zwar suboptimal, da schräg abfallend, aber für eine Nacht wird das wohl gehen. Sven macht Draussen schöne Vollmond-Fotos vom Aurlandsfjord. Heute Nacht schlafen wir in getrennten Betten, ich oben im Bett Quer, und Sven unten im Notbett Quer, weil Peppo so schräg steht. Draussen kommt eine steife Brise auf, teilweise rütteln die Böen heftig an der Kabine.

Donnerstag 16.01.2014 Von Aurland nach Kaupagner

In der Nacht hat der Wind zugenommen (Windstärke 6-7), zum Glück fegt er über uns Hinweg, da wir etwas im Windschatten einer Felswand stehen. Der Himmel und die Wolken verheissen nichts Gutes. Nach dem Spaziergang machen wir Fotos vom Stegastein in den Fjord hinunter. Der Stegastein ist eine Holzkonstruktion die über den Fels wie ein Laufsteg ins Freie geht. Als Begrenzung Vorne ist eine Glasscheibe montiert, für freie Sicht. Diese Aussichtsplattform ist für mich eine Prüfung. Ich und meine Höhenangst!!! Yehh, ich stehe ganz Vorne und kann sogar in die Tiefe schauen !!!!!!! Komisch, ich hab keine Angst davor, dass die Konstruktion nicht halten könnte, sondern einfach vor der enormen Höhe. Völlig Irrational. Wir warten bis unten im Fjord die Fähre vorbei kommt, machen Fotos und fahren dann die Passstrasse wieder runter. Da die Strasse teilweise mit Schnee und Eis bedeckt ist montieren wir zur Sicherheit die Schneeketten. In Aurland nehmen wir die E16 Richtung Kaupagner und fahren durch den Lærdaltunnel, mit seinen 25 km der längste Tunnel der Welt. Der Wind ist immer stürmischer, in Laerdalsøyri wollen wir die Altstadt besichtigen, doch es ist so stürmisch (Windstärke 10-11 !!!!) dass wir das lieber lassen, stattdessen gehen wir in ein Café und essen eine Kleinlichkeit, hier gibt es den besten Räucherlachs den ich je gegessen habe. Nach dem köstlichen Mahl kaufen wir noch ein und fahren dann bis nach Kaupagner. Beim Heimatmuseum finden wir ein  etwas windgeschützten Platz zum übernachten.

Freitag 17.01.2014 Von Kaupagner zum Nigardsbreen Gletscher

Heute ist es leichte Bewölkung -5°C und nicht mehr so stürmisch. Nach dem Frühstück geht es weiter auf der E5 bis nach Sogndal. Danach auf der RV55 bis nach Gaupne, die Strasse schlängelt sich am Fjord entlang und danach in einem kleinen Tal weiter nach Gaupne. Leider ist der „Natjonal Touristvege“ ab hier wegen Wintersperre zu, egal, denn unser Ziel ist ja das Jostedalen und der Nigardsbreen Gletscher. Ab hier herrscht Winter, wir montieren die Schneeketten und kommen so ohne Probleme an unser Ziel. Wir fahren bis zum Breheimen-Infocenter, es liegt 5 km vom Gletscher entfernt. Die Strasse die ab hier zum Gletscher führt ist nicht geräumt und jetzt im Winter dient sie als Langlaufloipe, deshalb fahren wir zurück nach Gjerde auf den Campingplatz. Es ist aber niemand da, und die Sanitäranlagen sind geschlossen. Wir beraten uns und beschliessen, oben beim Hotel zu fragen ob wir auf dem Campingplatz stehen können. Im Hotel setzen wir uns ins Café und fragen wegen dem Campingplatz. Die Hotelbesitzerin sagt, der gehöre Ihrer Schwester, Sie könne sie gleich anrufen. Die Hotelbesitzerin fragt, ob wir denn eine Hütte buchen wollen, wir verneinen und sagen, dass wir mit unserem WoMo da seien, ganz erstaunt sagt sie, in dieser Jahreszeit!? Wir schmunzeln. Nach einer ¼ Std. kommt die Campingplatz-Chefin ins Café. Weil die Waschmaschine, die Duschen und das WC geschlossen sind (wegen der Kälte) können wir auf dem Campingplatz kostenlos übernachten. Wir müssen aber dringend unsere Chemie-Klo entleeren. Ausnahmsweise dürfen wir sie in einer Hütte in die Toilette entleeren. Unseren Wasserkanister können wir im Hotel auffüllen, und den Code für das gratis Wi-Fi bekommen wir auch, Super das klappt ja wie am Schnürchen. In der Nacht kommen noch Gäste (Australier), die eine Hütte fürs Wochenende gemietet haben.
Samstag 18.01.2014 Nigardsbreen Gletscher

In der Nacht ist es draussen knackig Kalt -18°C, zum Glück haben wir ja den Holzofen und die Standheizung sodass es in der Kabine schön moggelig warm ist. Früh morgens (8.30 Uhr!!!!) begrüsst uns ein wunderschöner Sonnenaufgang und wir geniessen unser Frühstück mit Blick auf die rot-violett beleuchteten Berge. So lässt es sich gut leben. Gegen 10 Uhr kommt ein Guide von Gletscher Tours zu uns, und fragt ob wir die Schneeschuh-Tour zum Gletscher gebucht haben. Wir sagen Ihm, dass das die Gruppe sein muss die in der Hütte gegenüber wohnt. Bei dieser Gelegenheit fragen wir, ob es sicher ist zum Gletscher zu gehen auch ohne Skier oder Schneeschuhe, der Guide sagt, es sei O.K. Sven möchte heute gerne zum Gletscher. Ich und Clara bleiben auf dem Camping Platz. Nach meinem Sturz in Odda schmerzt mein Knie immer noch und ich denke es ist besser wenn ich es etwas schone. In unserer Sammlung von Prospekten finde ich einen Bussfahrplan dieser Region. Um 11.20 Uhr sollte ein Bus bis zum Breheimen-Infocenter fahren. Gegen 11.°° Uhr gehen wir zum Hotel an die Hauptstrasse und suchen die Bushaltestelle, keine zu finden, Sven fragt im Dorfladen. Die nette Verkäuferin informiert Ihn, dass heute kein Bus fährt und die Haltestelle etwa 500 m weiteroben im Dorf liegt. Wir spazieren die Hauptstrasse entlang, ich und Clara begleite Sven noch ein kurzes Stück und gehe dann zum Auto zurück. Sven hat einen ca. 15 km langen Marsch bis zur Gletscherhöhle vor sich. Ich verbringe den sonnigen Nachmittag mit einem langen Spaziergang durch die zauberhafte Winterlandschaft, danach mit lesen und studieren der Karten und Prospekte in unserer bereits sehr umfangreichen Sammlung. Gegen 17.°° Uhr ist Sven von seiner Tour zurück und berichtet, was er erlebt und gesehen hat.
„ Zuerst bin ich ca. 6 Km der Strasse entlang bis zum Breheimen-Infocenter gelaufen. Beim Abzweiger zum Nigardsbreen Gletscher (wo wir Gestern umgedreht haben) sind ca. 8 Autos parkiert gewesen. Scheinbar alle mit Langlaufskiern auf dem Weg zum Gletscher. Ich bin der Loipe ca. 3 Km gefolgt, dann führt sie auf den See. Wegen der Warnung des Autofahrers ,Gestern( wenn wir zum Gletscher wollen, sollen wir ja nicht über den See gehen, das Eis ist dieses Jahr zu dünn) habe ich versucht, am Ufer des Sees entlang zum Gletscher zu kommen, musste es aber aufgeben, weil das Gelände zu unwegsam ist. Ich bin wieder zur Loipe zurück, auf dem Weg dahin entdecke ich eine Familie, die gerade im Begriff ist mit Langlaufskiern  über den See zum Gletscher zu gehen. Ich spute mich und hoffe ich komme noch rechtzeitig hin, um zu fragen, ob das Eis „SAFE“ ist. Super ich erwische gerade noch die Frau um sie zu fragen. Es ist kein Problem über das Eis zu gehen, auch ohne Skier, doch ich soll unbedingt auf der Spur bleiben. Die Frau geht wieder zum ihrem Auto. Ich stehe alleine am Ufer, habe höllischen Respekt. Langsam und mit vorsichtigen Schritten wage ich mich auf das Eis, unter mir knarrt und gurgelt es, ich habe ein flaues Gefühl in der Magengegend, mir dreht es fast den Magen und beim gehen mach ich mir fast ins Hemd. Die Gehstöcke die ich dabei habe halte ich in beiden Händen waagerecht vor mir, so dass, falls ich einbrechen sollte, damit halt finde und mich rausziehen könnte. Ich muss fast endlose 1 ½ Km über den zugefrorenen See laufen, bis ich am anderen Ufer bin. Endlich habe ich wieder sicheren Boden unter den Füssen. Bis zum Gletscher muss ich noch ca. 1 ½ km über teilweise haushohe Felsen klettern und dann stehe ich vor Ihm. Der Anblick entschädigt für alle Mühen, Ängste und Strapazen. WOW !!!! So Übermächtig und majestätisch, Eiszeitgeschichte zum anfassen und anschauen. Was für ein strahlendes Blau, fast schon unwirklich und die Gletscher-Höhle Atemberaubend. Die Stunde die ich am Gletscher und in der Höhle verbringe vergeht wie im Flug und langsam wird es auch schon wieder Zeit für den Rückweg, etwas gelassener aber immer noch angespannt gehe ich den Weg über den See zurück. Auf halben Weg treffe ich einen Norweger der mich auf Deutsch anspricht. Er habe gehört, dass ich aus der Schweiz sei. Er fragt mich, warum ich im Winter nach Norwegen komme. Etwas verdutzt über seine Info, erzähle ich, dass wir auf Weltreise sind und hier in Norwegen unsere Kabine im Winter testen. Nach unserem Smalltalk verabschiedet er sich von mir, da seine kleine Tochter ein Langlauf-Wettrennen machen will. Lustig, mitten auf dem Gletschersee so eine Begegnung. Endlich, nach den 1 ½ Km Eis wieder festen Boden unter den Füssen, mit dem ersten Schritt am Ufer sage ich laut zu mir !!!!! „SAFE“!!!! und die ganze Anspannung fällt wie ein tonnenschwerer Stein von mir ab. Ein Mann beobachtet mich und sagt, alles SAFE, er habe heute Morgen eine Eisbohrung gemacht und das Eis ist ca. 40 cm dick. Toll, diese Info hätte ich gerne vor der Tour gehabt. Was Solles, auch gut. Die letzten 6 km der Strasse entlang sind fast wie ein Spaziergang nach dieser Anspannung.“ Nach den Erzählungen von Sven, bin ich froh, dass ich beim Auto geblieben bin, auf der einen Seite hätte ich die Gletscher Höhle auch gern gesehen, aber ich wäre nie und nimmer über den zugefrorenen See gegangen und fürs Knie wäre die Tour Gift gewesen. Am Abend schauen wir uns die Fotos an, die Sven auf seine Tour gemacht hat. Echt Toll und dieses Blau unglaublich. Und die Gletscher Höhle einfach Atemberaubend. Sonntag 19.01.2014 Gjerde Campingplatz In dieser Nacht haben wir einen Sternen klaren Himmel und das Thermometer fällt bis auf – 21°C. Ganz schön knackig, aber eine sehr trockene Kälte. Da die nächtliche Kälte Peppo und der Batterie mächtig zusetzen, lassen wir nach dem Frühstück den Motor laufen. Wir machen uns einen gemütlichen Sonntag, das Wetter lädt zu einem Spaziergang ein, auch während unseres Spazierganges brummt Peppo vor sich hin. Hier in Norwegen stört sich niemand daran, wenn der Motor im Stand läuft. Nach ca. 4 Std. stellen wir den Motor wieder ab. Während wir einen kleinen Snack essen, hören wir auf Radio Norge, dass es in Laerdal ca. 80 km entfernt eine grosse Brandkatastrophe gegeben hat. Ca. 30 historische Holzhäuser sind bis auf das Fundament komplett abgebrannt. Zum Glück sind nur 9 Personen mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Unglaublich, so schnell geht es. Vor 2 Tagen sind wir an diesen Häusern noch vorbei gefahren. Unweigerlich kommen mir wieder die Bilder vom Aug. 2008 in den Sinn. Die Bilder vom Grossbrande bei Häfeli Brügger, meinem ehemaligen Arbeitgeber. Am späteren Nachmittag gehen wir ins Hotel einen Café trinken. Wir fragen die  Hotelchefin, ob wir einen Akku-Schrauber oder eine Bohrmaschine ausleihen können, um Morgen die unsere Spikes zu montieren. Leider haben sie hier im Hotel nichts, aber wir sollen doch bei Ihrer Schwester im Haus neben an fragen. Gesagt, getan, super wir können Ihre Bohrmaschine benutzen und sollen sie danach unten am Campingplatz deponieren. Im Hotel füllen wir noch unseren Wasserkanister und gehen dann wieder zum Auto.
Montag  20.01.2014  Von Gjerde Campingplatz nach Sogndal

Nach dem Frühstück mache ich Peppo wieder startklar und Sven schaut noch nach dem Motor, diverse Öle nachfüllen, Schlauchschellen nachziehen usw. nach gut 2 Std wollen wir dann das Dach runter fahren. So kalt wie es in den letzten 3 Nächten war, werden wir wohl mit Problemen rechnen müssen. So ist es auch. Das Dach will auch nach mehrmaligen Versuchen nicht runter, was nun ?? So wie es aussieht, ist die komplette hintere Dichtlippe angefroren, uns bleibt nichts anderes übrig, diese zu demontieren. Hier zeigt sich nun, dass es richtig war, alle Dichtlippen so zu machen, dass wir sie wegnehmen können. Also ich löse die Schrauben, mit der die Dichtlippe befestig ist, die Eisschicht löst sich und ich kann die Lippe wegnehmen. Wir probieren nun nochmal das Dach runterzufahren, super es geht jetzt zu. Die Dichtlippe sprühen wir mit Teflon ein und werden sie Heute Abend wieder montieren. Jetzt kann Sven mit der Montage der Spikes beginnen. Ca. nach 2 Std. sind die 400 Spikes in die 4 Reifen geschraubt. Als kleines Dankeschön für das Ausleihen der Bohrmaschine lassen wir Schweizer "Schoggi" und ein Schweizer Taschenmesser da. Mit fast tauben Händen und eiskalten Füssen steht Sven vor mir. Ich schlage vor, im Hotel noch etwas zu essen und nur noch bis nach Sogendal zu fahren (ca.36 Km). Unterdessen ist es schon 14.30 Uhr. Im Hotel essen wir Fisch mit Kartoffeln und Salat. Danach bedanken wir uns auch bei der Hotelchefin mit einer Schweizer "Schoggi" und machen uns auf den Weg nach Sogendal. Der Gripp auf Schnee und Eis, ist mit den Spikes sehr gut. Wir hoffen, dass wir die Schneeketten jetzt nicht mehr brauchen. In Sogndal auf einem Parkplatz am Fluss finden wir unser Nachtlager. Nachdem wir uns eingerichtet haben versuche ich mühselig, laut fluchend die Dichtlippe wieder zu montieren. Die Schrauben lassen sich nur in einer bestimmten Reihenfolge montieren, und ich habe natürlich mit der falschen Seite angefangen, sodass die letzten 3 Schrauben nicht passen. Also, alle Schrauben wieder raus und in der Mitte beginnen. Siehe da jetzt geht es ganz einfach.

Dienstag 21.01.2014 Von Sogndal nach Skei

Heute Morgen zeigt sich, ob unsere Aktion von gestern was gebracht hat, wir hoffen, das Teflon verhindert das anfrieren der Dichtlippe. Also Daumen drücken und los geht’s. Das Dach geht ohne Probleme schon beim 1. Versuch runter. Wir denken, dass könnte die Lösung sein. Bei Gelegenheit, müssen wir alle Dichtlippen demontieren und mit Teflon einsprühen. Gegen 12 Uhr gehen wir noch Einkaufen und danach geht es auf der RV5 Richtung Skei. Die Strasse führ teilweise an den nördlichen Ausläufer des Jostedalsbreen Gletschers entlang, von der Strasse kann man manchmal das blauschimmernde Eis sehen. Leider ist die Strasse zum Bøyarbreen einem Arm des grossen Gletschers gesperrt. Beim Breenmuseum (Gletschermuseum) in der Nähe von Fjærland biegen wir nach Mundal ab. Hier in Mundal gibt es eine Bibliothek die soviel Bücher besitzt (auch deutschsprachige) dass es, wenn man sie aneinander Reihen würde, eine Reihe von 4 km gäbe. Die Besonderheit, man kann hier auch Bücher tauschen. Als wir um 15.00 Uhr in Mundal ankommen ist die Bibliothek leider bereits geschlossen. Ce la vie! Wir fahren am Fjærlandsfjord entlang zurück auf die RV5. Kurz vor Skei entdeckt Sven an einer Strasse die an einem Damm entlang führt Eisskulpturen die durch den Wind entstanden sind. Das müssen wir anschauen. Unglaublich, durch den Wind wurde das Wasser hochgespritzt und das Ufer mit einer glasklaren Eisschicht bedeckt, Grashalme, Steine und Baumstämme mit mehreren cm Eis ummantelt. Wir fahren weiter zum Truck Stop in Skei unserem Schlafplatz für diese Nacht. Dort Essen wir einen Trucker-Burger mit Pommes und fragen wegen Internet und den Duschen. Super mal wieder richtig duschen. Am Abend surfen wir Im Internet und suchen einen Campingplatz in Jokkmokk (Schweden) wir wollen ja am 2. Februar zum grossen Sami-Markt nach Schweden. Zurzeit herrscht in Jokkmokk eine sibirische Kälte (- 38°C), wenn die Kälte anhält, werden wir nicht hinfahren. Die Wettervorhersage stimmt uns leicht optimistisch, ab dem 3. Februar soll es wärmer werden gerade mal -4°C und es soll bis zum 10 Februar so „warm“ bleiben. Hoffen wir mal, dass die Vorhersage eintrifft. Laut der Internetseite hat der Jokkmokk-Campingplatz offen, deshalb schreiben wir uns die Tel. Nummer auf um morgen anzurufen.

Mittwoch 22.01.2014 Von Skei  zum Gudbrujuvet

Nach dem Frühstück geht Sven zur Werkstadt neben an, er möchte gerne das Kühlerwasser testen, um zu sehen wieviel Frostschutz drin ist. Ein Mechaniker kommt kurz auf den Parkplatz mit dem Messgerät, das Testgerät zeigt -40°C an. Super, das reicht für Schweden. Als dank bringt Sven eine Schachtel „Schweizer Schoggi Stängeli“ in die Werkstatt. In der Zwischenzeit gehe ich duschen und danach mache ich Peppo fertig und fahre das Dach runter. So jetzt noch der Anruf beim Campingplatz. Wie eben am Telefon besprochen senden wir eine Reservation per E-Mail und danach kann es weiter Richtung Geiranger und Trollstigen gehen. Auf der E39 geht es entlang des Våtedals  zur RV60 dann am Innvikfjorden entlang bis Styr. Unglaublich diese Landschaft, die Fjorde ,die Berge, fast nach jeder Kurve sehen und entdecken wir was Neues. Währen der Fahrt haben wir das Gefühl wir sitzen vor dem Fernseher und schauen uns eine Doku über die schönsten  Landschaften Norwegens an. Doch wir erleben das wirklich und es ist einfach nur schön. Unser Weg führt uns weiter über Pässe und an Fjorden entlang nach Hellesylt und nach Stranda wir machen an den vielen Aussichtspunkten halt und lassen die Landschaft auf uns wirken, wir geniessen es mit allen Sinnen. In Stranda nehmen wir die Fähre und fahren auf der RV63 Richtung Trollstigen, der Trollstigen hat Wintersperre, Sven will unbedingt schauen wie weit wir fahren können, ca. 12 Km vor dem Trollstigen ist dann ende Gelände. Wir fahren zurück und stellen uns beim Gudbrujuvet (Sehenswürdigkeit am Natjonal Touristenvege) für die Nacht auf den Parkplatz.

Donnerstag 23.01.2014 Vom Gudbrujuvet zum Tresfjorden

Der neue Tag begrüsst uns mit einem grandiosen Sonnenaufgang, nach dem Frühstück machen wir nochmals einen Rundgang über den Gudbrujuvet. Diese spezielle Aussichtsplattform führt entlang und über einem kleinen Wasserfall, der in mehreren Kaskaden in die tiefe stürzt. Wir fahren auf der RV63 zurück bis Linge und nehmen die Fähre Richtung Geiranger. Der Ørnesveien (Adlerweg) führ uns erst durch ein Hochtal an Seen vorbei bis zum Geirangerfjord. Bevor der Adlerweg sich in mehreren steilen Serpentinen bis runter in den Fjord schlängelt hat man einen überwältigenden Blick auf den Geirangerfjord und die „sieben Schwestern“ sieben Wasserfälle die in den Fjord stürzen (die jetzt im Winter aber zu Eissäulen erstarrt sind). Wir fahren zum Aussichtspunkt  oberhalb Geiranger und danach drehen wir unten im Dorf eine Ehrenrunde, da wir ausserhalb der Saison reisen, sind alle Cafés und Museen zurzeit geschlossen. Also geht es wieder auf dem Ørnesveien zurück zur Fähre nach Linge. Danach fahren wir am Torfjorden entlang, über einen Pass erreichen wir auf der E136 den Tresfjorden. Langsam dämmert es und wir finden auf einer kleinen Wiese mit Sicht auf den Fjord unseren Lagerplatz.

Freitag 24.01.2014 Vom Tresfjorden bis an den Lesjaskogsvatnet
Wieder ein traumhafter Sonnenaufgang, diese Farben, der Fjord, die Berge einfach wunderschön. Wir sitzen beim Frühstück und lassen uns von dem Schauspiel verzaubern. Heute wollen wir wenn möglich bis nach Dombäs fahren. Auf der E136 geht es am Tresfjord und danach am Romsdalsfjorden entlang bis nach Andalsnes. Hier gehen wir kurz Einkaufen und für Peppo gibt es einen Schluck Diesel. Bei der Tankstelle habe ich Wi-Fi, so kann ich kurz unsere E-Mails checken. Super, die Reservationsbestätigung vom Campingplatz ist da und die Wettervorhersage für Jokkmokk sieht vielversprechend aus. Sven möchte gerne von der nördlichen Seite zum Trollstigen fahren, also biegen wir 5 km ausserhalb Andalsnes wieder auf die RV63 ab. Mal schauen wie weit wir hier kommen. Toll, hier auf der nördlichen Seite können wir bis zum unteren Parkplatz am Trollstigen fahren. Suppi wir stehen, trotz Wintersperre, im Januar am Trollstigen. Wir können zwar nicht mit dem Auto hochfahren, aber wir lassen es uns nicht nehmen und wandern auf der gesperrten Strasse bis zur mittleren Brücke. Kurz vor der Brücke versperrt uns eine grosse Schneewehe den Weg, egal, zufrieden und stolz gehen wir zurück zum Auto. Die Wanderung macht hungrig, so essen wir was Kleines und fahren dann wieder zurück zur E136. Dieser Abstecher hat sich mal wieder gelohnt. Auf dem sogenannten Trollveggen fahren wir dem Romsdalen entlang. Eine zauberhafte Flusslandschaft beidseits flankiert von über 1200 m hohen Bergen. Die Wipfel der Berge sehen ganz speziell aus, als ob kleine Trolle neben einander sitzen würden, deshalb wohl auch der Name Trollvegen (Troll Weg). Unterdessen sind dichte Wolken aufgezogen und ein heftiger Wind pfeift durch das Thal. Wir suchen uns einen Windgeschützten Schlafplatz, am Lesjaskogsvatnet auf einer Waldlichtung werden wir fündig. Nun haben wir das sogenannte Fjord-Norwegen mit seinen unzähligen Fjorden verlassen. Diese Gegend ist so charakteristisch für Norwegen, wir können uns fast nicht satt sehen daran. Doch Norwegen hat noch so viel anderes zu bieten und wir freuen uns schon darauf.
Samstag 25.01.2014 Vom Lesjaskogsvatnet nach OppdalIn der Nacht nimmt der Wind zu und draussen rauscht es heftig in den Bäumen. Wir stehen im Windschatten eines Hanges, sodass der Wind über uns hinweg pfeift. Am Morgen kurz nach unserer Abfahrt beginnt es leicht zu schneien und der Wind nimmt stetig zu. In Dombäs gehen wir in ein kleines Café, dort lesen wir in einem Prospeckt, dass es hier und auf dem Dovrefjell wildlebende Moschusochsen gibt. Bei diesem miesen Wetter heute lassen die sich sicher nicht blicken. An der E6  verkündet eine Anzeigetafel, dass auf dem Dovrefjell zurzeit Windgeschwindigkeiten von 24-26 m/Sekunde herrschen (90-95 Km/h) Während wir über das Fjell fahren pfeift der Wind von der Seite über die Strasse und wirbelt den Schnee auf. Teilweise haben wir null Sicht. Zum Glück sind rote Stangen als Markierungen am Strassenrand, so kann man erahnen wo die nächste Kurve kommt. Unseren Plan auf dem Campingplatz am Dovrefjell zu übernachten lassen wir aufgrund des Sturmes sausen und fahren weiter bis nach Oppdal. Auch dort stürmt es. Also suchen wir neben einer Sporthalle Schutz vor dem Wind. Der Platz liegt etwas abseits, aber das Zentrum von Oppdal ist zu Fuss gut zu erreichen. Wir machen einen kleinen Spaziergang, um uns einen Überblick zu verschaffen. Ganz in der Nähe ist das Kulturhaus mit Hallenband, ein Einkaufszentrum und auch ein "Peppes Pizza" darf nicht fehlen. Nach dem Spaziergang gehen wir im Einkaufszentrum was kleines essen. Dieses Wochenende muss ich unbedingt das Geburtstagsgeschenk für meine Mutter fertig machen. Sie feiert am 3.Februar ihren 80.Geburtstag. Wir können leider nicht an Ihrem Fest persönlich dabei sein, doch als Überraschung machen wir ein kleines Video  und ein Fotoalbum für Sie. Wie ich mich kenne werden das wohl wieder ein paar Nachtschichten bis das alles fertig ist. Und mal wieder typisch für mich, immer auf den letzten Drücker, aber dann habe ich meist die besten Ideen. Echt schwierig, aus soooooo vielen Fotos "nur" 80 auszusuchen, am liebsten würde ich viel mehr nehmen, aber das würde den Rahmen (Fotoalbum) sprengen. Am Sonntag früh morgens (4.°°Uhr) gehe ich Hundemüde ins Bett. Sven hat sich bereits gegen 23.30 Uhr hingelegt.
Sonntag 26.01.2014 Oppdal
Wir schlafen heute etwas länger. Nach dem Frühstück bearbeite ich noch den Rest der Fotos, damit ich sie ausdrucken kann. Aber jetzt geht es erst mal ins Hallenbad um mal wieder richtig duschen zu können und schwimmen zu gehen. Gegen 17°° Uhr, nach gut 2 1/2 Std. relaxen im Schwimmbad und der Sauna machen wir uns hungrig auf den Weg zu "Peppes Pizza". Nach der feinen Pizza bin ich wieder gestärkt und kann jetzt die Fotos ausdrucken. Sven geht unterdessen mit Clara spazieren. Während die Beiden unterwegs sind, frischt der Wind wieder auf und wird zum Sturm. Die beiden kommen völlig zerzaust und durchgefroren zurück. Jetzt ein heisser Tee, das tut gut. Ich erzähle Sven, währenddessen, dass ich gerne mit den ausgewählten Fotos auch noch eine PowerPoint Präsentation machen möchte, was aber bedeutet, dass ich noch mehr Arbeit vor mir habe. Wir beschliessen, dass wir noch einen Tag länger in Oppdal bleiben.

Montag 27.01.2014 Oppdal

Nach einer weiteren Nachtschicht habe ich eine Rohfassung meiner Präsentation fertig. Beim Frühstück zeige ich sie Sven. Jetzt muss ich nur noch passende Musik finden. Sven meint, Enja würde doch gut passen. Super Idee. Heute Abend muss ich unbedingt die Lieder von Enja raussuchen. Nach dem Spaziergang mit Clara gehen wir ins Einkaufszentrum und kaufen ein Fotoalbum für meine Mutter, für den Drucker Tintenpatronen und  zusätzliches Fotopapier. In einer kleinen Bäckerei geniessen wir einen Milchkafi und feine Kremboller. Nach so einem guten "Zvieri" (Kaffee + Kuchen) geht das einkleben und beschriften der Fotos viel einfacher von der Hand. So, das Album ist fast fertig, nur noch ein "Gruppen Foto" ( mit Sven, Clara und mir) fehlt noch. Nach dem Abendessen suchen wir die Musik zur Präsentation raus, jetzt muss ich sie NUR noch in die Präsentation einfügen. Aber dieses Vorhaben gestaltet sich komplizierter als gedacht. Ich verzweifle fast dabei, "learning bei doing" ist das Motto. Am Dienstag um 5.30 Uhr habe ich es endlich geschafft und gehe todmüde aber zufrieden ins Bett.

Dienstag 28.01.2014 Von Oppdal nach Malvik bei Trondheim

Nach einer sehr kurzen Nacht oder bessergesagt kurzem Morgen ist um 9.°° Uhr Tagwache. Nach dem Frühstück machen wir Peppo abfahrbereit und, weil gerade die Sonne schein, nutzen wir die Gelegenheit um das fehlende Gruppen-Foto zu machen. So, jetzt haben wir alles im Kasten, nicht ganz. Für das Geburtstags-Video brauchen ich noch ein schönes Intro. Unser Ziel ist Heute ein Aussichtspunkt mit Fjord-Panorama bei Malvik an der E6. Wir hoffen wir sind bei Sonnenuntergang da um schöne Aufnahmen zu machen. Von Oppdal fahren wir auf der E6 Richtung Trondheim. Die E6 ist der Hauptverkehrsweg Richtung Norden, man erwartet eine Strasse die einer Schnellstrasse nahe kommt, doch weit gefehlt, sie ist eher vom Charakter einer schmalen Landstrasse. Hier sind meist LKW,s unterwegs, aber das Verkehrsaufkommen hält sich in Grenzen. Teilweise beim kreuzen mit den LKW,s müssen wir höllisch aufpassen dass wir sie nicht streifen. Um den Mautstellen in Trondheim auszuweichen, fahren wir ab Melhus auf kleinen Nebenstrecken nach Malvik. Unser Timing kann nicht besser sein. Zum Sonnenuntergang sind wir auf dem Parkplatz und ich kann schöne Panorama Aufnahmen machen. Am Abend drehen wir in der Kabine noch die restlichen Aufnahmen mit der Gratulation zum Geburtstag. So jetzt ist alles im Kasten. Nur noch das Video schneiden und bearbeiten. Wieder mal "learning bei doing".

Mittwoch 29.01.2014 Von Malvik nach Mosjøen

In der Nacht habe ich das Geburtstags-Video fertiggestellt und auf einen USB-Stick gespeichert. Beim Frühstück zeige ich das Video und die PowerPoint Präsentation Sven voller Stolz. So alles fertig, jetzt nur noch in ein Paket, ab auf die Post, an meinen Bruder senden und hoffen dass es rechtzeitig ankommt. Die Suche nach einer grösseren Post Filiale gestaltet sich schwieriger als gedacht. Im 3. Anlauf haben wir endlich Glück. Das Paket per Express zu schicken (Zustellung in 2 Tagen) würde schlappe 1700 NOK (Fr. 250.--) kosten !!!!! He, ich will nur ein Paket versenden, nicht den ganzen Laden kaufen. Als Grossbrief senden (Zustellung in 3 Tagen) für NUR 360 NOK tut es auch. Aber jetzt wird das Paket nicht rechtzeitig ankommen, also muss ich mir wohl oder übel Gedanken über einen Plan B machen. Da die vergangenen Nachtschichten jetzt ihren Tribut fordern (ich bin ja keine 20 mehr) bekomme ich von der Autofahrt bis nach Mosjøen kaum etwas mit. Kurz vor unserem Ziel bin ich wieder fit. Den eingezeichneten WoMo Stellplatz finden wir nicht, und die Suche nach einem anderen geeigneten Schlafplatz ist schwierig, schlussendlich stellen wir uns neben einem Einkaufscenter auf den Parkplatz. Obwohl ich fast die ganze Fahrt verschlafen habe, bin ich müde und gehe früh ins Bett. Sven macht noch einen Spaziergang durch die kleine Altstadt.

Donnerstag 30.01.2014 Von Mosjøen nach Arjeplog Schweden

Gegen 9.°° Uhr frühstücken wir und danach schlendern wir durch die Altstadt mit ihren typischen Holzhäusern. Wir geniessen das schöne Wetter. Clara verfrachten wir nach dem Spaziergang wieder ins Auto und gehen danach zur Tourist Info. Die beiden Damen sind überrascht, dass wir zu dieser Jahreszeit in Norwegen unterwegs sind. Normalerweise kommen ausländische Touris erst ab Mai nach Norwegen. Wir bekommen diverse Prospekte und nützliche Infos. Beim Spaziergang haben wir im Zentrum ein nettes Café entdeckt, da müssen wir natürlich rein. Das "Landhandel" ist ein ehem. Kolonialwarenhandel, und noch mit alten Regalen und Utensilien urgemütlich eingerichtet. Im Café wird zusätzlich ein kleines Sortiment regionale Produkte verkauft. Auf dem Rückweg zum Auto, kommen wir an der, unter Denkmalschutz stehenden, ältesten Tankstelle Norwegens vorbei. So jetzt ist es aber Zeit für die Weiterfahrt. Wir fahren auf der E6 Richtung Norden, ca. 80 km nach Moi i Rana überqueren wir den Polarkreis !! Bei Storjord vor dem Abzweiger nach Schweden kehren wir bei der Tankstelle/Rastplatz ein und essen den besten Chicken-Burger aller Zeiten. Unterdessen dämmert es, wir machen uns auf den Weg nach Schweden, auf der Strecke zur Grenze stehen am Strassenrand 4 Rentiere, Sven hat sie zum Glück früh genug gesehen. Das wird in der nächsten Zeit unsere volle Aufmerksamkeit fordern, in der Dunkelheit einem Rentier oder sogar einem Elch auf der Strasse zu begegnen ist kein Spass. Zum Glück haben wir die beiden LED-Zusatzscheinwerf, denn Peppo's Orginalscheinwerfer sind eher Totenlichter, und ausserhalb von Ortschaften gleicht die Landschaft einem Schwarzen Loch, null Sicht ohne Licht. Wir sind hier in Schweden in Winter angekommen, es liegen ca. 1,5 - 2 Meter Schnee und es ist merklich kälter als in Norwegen. Während der Fahrt nach Arjeplog beginnt es leicht zu schneien, es ist sehr anstrengend bei diesen Verhältnissen zu fahren, und die Gefahr von Wildwechsel macht die Sache nicht einfacher. Wir sind echt froh, als wir gegen 19.30 Uhr am Campingplatz/Hotel Kraia ankommen. Ganz in der Nähe von Arjeplog ist das bekannte Autotestgelände, wo die meisten deutschen Automarken im Winter getestet werden. Auf dem Campingplatz / Hotel sind viele Testfahrer untergebracht und auf dem Parkplatz stehen diverse Erlkönige von BMW, Porsche und Audi. Während der Fahrt habe ich mir über einen Plan B Gedanken gemacht, ich muss eine Lösung finden, falls das Paket bei meinem Bruder zu späht ankommt. Auf dem Campingplatz habe ich Wi-Fi und ich versuche die 3 Dateien meinem Bruder zu Mailen, doch für das E-Mail muss ich die Filme so komprimieren dass die Qualität enorm darunter leidet. Also was nun ? Ich kann mich erinnern, dass ich über Skype beliebig grosse Dateien senden kann. Also lese ich auf Skype nach, und so ist es auch. Jetzt nur noch einen Skyp-Time mit meinem Bruder vereinbaren und alles ist Paletti. Müde und zufrieden gehen wir ins Bett.

Freitag 31.01.2014 Von Arjeplog nach Jokkmokk

Heute ist um 7.°° Uhr Tagwache, wir frühstücken für 70 SEK. p/Person im Hotel. Ein fürstliches Buffet lässt keine Wünsche offen und wir geniessen es in vollen Zügen. Nach dem Essen machen wir Peppo startklar und versuchen das Dach runter zu fahren. Nach 7 vergeblichen Versuchen, geben wir entnerv auf. Jetzt rächt sich unsere Nachlässigkeit, wir haben natürlich die Dichtlippen noch nicht ausgebaut und mit Teflon eingesprüht. Was nun? Wir bauen alle Dichtlippen aus, sprühen sie mit Teflon ein und jetzt hilft nur noch das Programmiergerät. Mit einer Null-Punkt Suche hoffen wir, dass das Dach runter fahren wird. Also Gerät anschliessen, Daumen drücken und starten. Siehe da, das Dach bewegt sich und fährt komplett runter. Hurra !!! Unser Plan, heute bei Zeiten loszufahren ist Geschichte, gegen 13.30 Uhr können wir endlich die 250 Km nach Jokkmokk in Angriff nehmen. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 55-60 km /h rechnen wir mit einer Fahrzeit von  5 Std. also wieder in der Dunkelheit fahren. Unser Weg führt uns über mehrere Fjells. Hier pfeift der Wind gehörig über die Ebenen. Auf einem Fjell machen wir eine kurze Pinkel-Pause. Unser Aussenthermometer zeigt - 27°C an und dazu kommt ein schneidiger kalter Wind. Brrrr, schnell wieder ins Warme !!! Mit der Dämmerung steigt die Gefahr von Elchen und Rentieren auf der Strasse gefährlich an. Zu allem Übel beginnt es auch noch zu schneien, sodass wir teilweise ohne Fernlicht und die Zusatzscheinwerfer fahren müssen. Ein Höllen Ritt, zum Glück kommen wir ohne Zwischenfälle um 19.00 Uhr in Jokkmokk auf dem Camping an. In Zukunft machen wir keine Nachtfahrten mehr, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Am Telefon heute Morgen wurden wir vom Jokkmokk Camping informiert, dass über das Wochenende die Anmeldung geschlossen ist. Unsere Unterlagen legen sie aber in den Briefkasten hinter dem Haus. Ich frage nach dem Code für Wi-Fi, sie werden ihn zu unseren Unterlagen dazulegen.  Nach kurzer Suche finden wir den Briefkasten und unseren Briefumschlag. Beim durchsehen der Unterlagen fehlt genau der Code fürs Internet. Super, ich habe mich für morgen um 11.°° Uhr mit meinem Bruder zum skypen verabredet, was nun ?  Wir werden morgen versuchen in Jokkmokk einen Hotspot zu finden. Erschöpft von der anstrengenden Fahrt, gehen wir heute früh in die Falle. In der Nacht wird es draussen  -13°C.
Samstag 01.02.2014  Jokkmokk

Heute machen wir uns gegen 10°° Uhr zu Fuss auf den Weg nach Jokkmokk. Wir hoffen, dass wir im Hotel Jokkmokk ins Internet dürfen. Unser Campingplatz liegt 3 Km ausserhalb der Stadt Ein Spazier- und Fahrradweg führt vom Camping bis in die Innenstadt, so kommen wir ohne grossen Umweg nach Jokkmokk. Der Weg ist zwar geräumt, doch die letzte Nacht hat es leicht geschneit (10 cm Neuschnee) und durch den Neuschnee zu stapfen ist doch anstrengender als gedacht. Nach kurzer Suche finden wir das Hotel, am Empfang frage ich, ob wir ins Internet dürfen. Toll, ich bekomme den Login-Code. Mit 15 Min. Verspätung können wir mit Daniel + Rita skypen. Echt super, das ist unser erstes Mal. Natürlich ist das Geburtstagsgeschenk für Mami noch nicht bei meinem Bruder angekommen. Ich kann Ihm nun die 3 Dateien ohne Probleme via Skype senden. Meine Tante kommt auch noch kurz bei Daniel vorbei und wir haben die Gelegenheit auch mit Ihr ein paar Worte zu wechseln. Die Zeit vergeht wie im Flug. Nach über 2 Std. beenden wir unser Gespräch. Als Überraschung für meine Mutter, nimmt mein Bruder morgen den PC auf die Geburtstags Party mit, sodass wir mit Ihr skypen können. Ich freue mich riesig darauf. Nach dem skypen machen wir noch einen Stadtrundgang und holen uns bei einem Imbiss einen leckeren "Dürüm". Gestärkt machen wir uns auf den Rückweg. Die Sonne geht bereits unter und bis wir die 3 Km zurück gestapft sind, ist es dunkel (zum Glück ist der Weg beleuchtet) und empfindlich Kalt geworden. Clara hat Kohldampf und friert trotz Strick-Pulli und "Wintermänteli" Der Blick auf das Thermometer bestätigt was sich auch so anfühlt. Sibirische -22°C. In der Nacht fällt es sogar auf -27°C, unser persönlicher Kälterekord. Peppo mag die tiefen Temperaturen nicht so (Motor). Als Starthilfe, haben wir einen Motorblock-Heizer und 2 Dieseltank Heizungen eingebaut, doch der Motor wird im Betrieb kaum recht warm und läuft sehr rau.
Unverhofft kommt oft, mein Bruder macht mit Freunden nächste Woche für 10 Tage Urlaub in Kiruna. Dieser Zufall, Kiruna lieg nur 250 Km von Jokkmokk entfernt, ist ja klar, dass wir hin fahren.

Sonntag 02.02.2014  Jokkmokk

Ich habe sehr unruhig geschlafen. Die Vorfreude hat mir den Schlaf geraubt. Nach einem kleinen Frühstück gehen wir zu Fuss ins Hotel. Clara lassen wir zu Hause. Im Hotel angekommen, richten wir uns ein und um 11.°° Uhr rufen wir meinen Bruder an. Wir skypen mit meiner Mutter und unseren Verwandten während der Geburtstags Party. Es ist schön alle mal wieder zu sehen und zu sprechen. Mami freut sich riesig über das "Wiedersehen" und  über unser Geburtstags-Video. Nach 1 Std. verabschieden wir uns bei allen. Der Abschied fällt mir nicht leicht. Aber ich freue mich darüber, einen Moment lang mit am Fest gewesen zu sein.
Als kleines Dankeschön für den Internetzugang schenken wir dem Empfangschef des Hotels eine Toblerone. Auf dem Rückweg zum Camping zeigt sich die Sonne und es wird  wärmer. Unglaublich, letzte Nacht war es noch -25°C und jetzt ist es "warme" -8°C. Wir sind echt froh, dass die Wettervorhersage zutrifft.  Zurück im Auto essen wir was und gehen danach mit Clara spazieren. Sven geht um 17.°° Uhr an die Eröffnungszeremonie des traditionellen Sami-Marktes in Jokkmokk. Ich habe keine Lust die 6 km heute nochmals zu gehen, und ausserdem habe ich seit letzter Nacht Ohrenschmerzen (wahr wohl gestern auf dem Rückweg trotz warmer Mütze zu kalt). Gegen 22.°° Uhr kommt Sven zurück

Mo. 03.02.14 - So. 09.02.14 Jokkmokk-Sami Markt

Der traditionelle Marknad dauert vom 03.02 - 05.02.14, anschliessend ist vom 06.02 - 08.02.14 der grosse Sami-Markt.  Auf dem traditionellen wird das Marktleben um das 17. Jahrhundert gezeigt. Ich bin etwas enttäuscht, da ich mir einen grossen Mittelaltermarkt vorgestellt habe. Der Marknad ist ein sehr kleiner Markt (ca.10 Stände), aber das traditionelle Handwerk, die Folklore mit den Trachten der Sami gefallen uns sehr. Sven geht am Dienstag alleine zum Markt. Ich mache Hausarbeit, putzen und Wäsche waschen.
Auf dem Campingplatz  stehen unterdessen viele Wohnmobile und Wohnwagen. Viele aus Schweden, einige aus Norwegen und Dänemark. Teilweise sind es Sami. Die Samen, das Volk der Sonne und des Windes, setzt sich aus schwedischen, norwegischen, finnischen und russischen Sami zusammen. Aus allen Regionen und Ländern kommen sie in Jokkmokk zusammen, um an verschiedenen Konferenzen teilzunehmen. Das Land der Samen wird seit hunderten von Jahren "Sàpmi" genannt und reicht Grenzübergreiffend von Nod-Norwegen bis russisch Karelien (wird aber von den Nationalstaaten nicht anerkannt). In Jokkmokk können die schwedischen Samen in eigen Schulen das traditionelle Handwerk , die Folklore und Traditionen ihre Volkes erlernen. So wird die Identität und Kultur der Samen erhalten.  Angrenzend an die Sami-Schule liegt das Àjtte, das Sami-Museum, hier wird einem breiten Publikum die Tradition, das Handwerk und das Leben der Samen zugänglich gemacht.
Ab Donnerstag ist der grosse Sami-Markt eröffnet. Hier steppt nun der Bär, an ca. 500 Ständen kann man alles Nötige und völlig Unnötige erwerben. Vom traditionellen handgefertigten Sami-Messer über Rentier- und Robbenfelle bis zum typischen Jahrmarkt "Klimbim" findet man alles.
Auf dem angrenzenden See werden Rentierrenne veranstaltet und man kann eine der begehrten Schlittenhund-Touren buchen. Jetzt brodelt es im sonst so ruhigen Jokkmokk.
In Nebengassen und in den 2 Sami-Schulen finden wir dann die etwas ruhigere Atmosphäre und kommen  der "echten" Sami-Kultur etwas näher. Während den gesamten Markttagen sind auch die Kunsthandwerks Betriebe wie Silberschmieden und  Sami-Kunstgalerien geöffnet. Auf dem Markt lernen wir Elli + Manuel kennen. Sie verkaufen Schaffellen, südamerikanische Strickwaren und selbst gesponnene Wolle. Manuel sitzt während des Marktes an einem Spinnrad und "spinnt". Die beiden stehen auf dem Camping neben uns. Nach Marktschluss verbringen wir ein paar schöne Abende mit Ihnen in unserer gemütlichen Kabine. Bei einem feinen Abendessen oder mit warmen Met vergehen die Stunden wie im Flug. Am Sonntagabend gibt es ein besonderes "Schmankerl" Rentierfilet mit Gemüssepfanne nach "Art des Hauses". Wir könnten noch Stunden sitzen und über alles Mögliche reden, doch leider geht alles mal zu ende. Liebe Elli + Manuel es war eine schöne Zeit, wir wünschen Euch alles gute, und wer weiss vielleicht treffen wir uns ja irgendwo mal wieder. Die Welt ist ja ein Dorf.


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